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Was geschieht auf Bahnarealen? |
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Die nicht mehr genutzten Areale der Deutschen Bahn (DB) im Norden
Basels sind durch den Ruf nach Lastwagenstauraum ins Blickfeld
gerückt. Die Immobiliengesellschaft Vivico erklärt sich nun bereit,
Teile des Nordareals so zu nutzen. Auch für das Güterbahnhof-Areal
sollen Schritte bevorstehen. |
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Still gelegte Geleise auf dem Güterbahnhofareal der DB zwischen
Riehenring und Autobahn. Die Lastwagen gehören zu den Nutzern
der Lagerhallen: Sollen diese auf das Gelände nördlich der Wiese
verlegt werden? Foto André Muelhaupt
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Als Alternative für einen Lastwagenstauraum sah Zollkreisdirektor
Rudolf Nebel das Areal des Badischen Bahnhofs vom Wiesekreisel
nach Norden bis zum neuen Umschlagbahnhof der Deutschen Bahn,
hiess es vor Wochenfrist in der BaZ (vgl. BaZ vom 3.4.). Nun hat
gestern eine «Press Information» der Firma Vivico Management GmbH
in Frankfurt/Main, die sich als frühere Eisenbahnimmobilien Management
GmbH vorstellt, die BaZ erreicht: Diese Firma sei bereit, heisst
es darin, «eine vorübergehende Nutzung eines Teils der Fläche
des Rangierbahnhofs - der sich zwischen dem Wiesenkreisel und
dem Autobahnzoll befindet - als Lastwagenparkplatz zu ermöglichen».
Voraussetzung sei, dass auf dem Gelände «eine eigene Nutzung als
neues Industriegelände ermöglicht und das Gelände entsprechend
eingezont wird».
Hoheit beim Bund
Es handelt sich hier also um das ehemalige Rangierbahnhof-Gelände
nördlich des Wiesekreisels, zwischen der Autobahn A2 und der DB-Strecke
Basel-Weil, auf der auch der Fernverkehr nach und von Deutschland
verkehrt. Dieses Gelände auf Basler Boden ist Bahnareal und die
Planungshoheit liege aufgrund des Staatsvertrags beim Bund, erklärte
Heinz Theus vom Hochbau- und Planungsamt auf Anfrage. Einerseits
erstelle das Buwal dort ein Naturschutzinventar, zudem sei in
jenem Gebiet ein Autobahnanschluss für den Rheinhafen vorgesehen
(das Areal wird von einer neuen Umfahrungsstrasse zum Otterbach-Zoll
unterquert, die dem Hafenverkehr dient).
Von diesem Areal zu unterscheiden ist das DB-Güterbahnhofareal
zwischen Riehenring, Nordtangenten-Rampe und Autobahn beziehungsweise
der Brücke in der Fortsetzung der Schwarzwaldallee. Dieses Gebiet
gehört auch der DB, das heisst jetzt offenbar grösstenteils der
Vivico, und es ist das Areal, auf dem unterschiedliche Hoffnungen
ruhen. Denn dafür fand 1996/97 ein städtebaulicher Wettbewerb
statt, den Max Dudler und Partner gewannen. Auf den 18 Hektaren
könne das Defizit an Grünflächen im Kleinbasel abgebaut, dazu
neuer Wohnraum für rund 1500 Menschen und rund 2000 Parkplätze
für die Messe geschaffen werden, hiess es damals. Darauf fand
eine Diskussionsphase mit interessierten Bewohnerinnen und Bewohnern
statt, die zum Vorschlag führte, mehr als 40 Prozent des Areals
als Grün- und Freiflächen zu nutzen.
Wettbewerb in Sicht
Seither steht der Kanton mit der Immobiliengesellschaft der Deutschen
Bahn, neuerdings mit Vivico, in Verhandlungen. Nun steht offenbar
eine Absichtserklärung für einen zweiten Wettbewerb bevor, wie
aus dem Hochbau- und Planungsamt zu erfahren ist. Auch Vivico
schreibt, dass «ein Wettbewerb über die zukünftige Nutzung vorbereitet»
werde. Die Gesellschaft nennt als Voraussetzung, dass «sich eine
Nutzung wirtschaftlich rechnen lässt und eine Lösung für die bisherigen
Mieter - hauptsächlich aus dem Speditions- und Logistikbereich
- gefunden werden kann». Vivico schlägt vor, diese auf das nördliche
Gelände zu verlegen. Für jene Betriebe gebe es auch andere Szenarien,
meint der Planer Theus.
Vielleicht kommt nun Bewegung in beide Areale, sodass sie doch
in absehbarer Zeit intensiver genutzt werden können.
Urs Rist |
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